So erklären wir es dem Kind

Italien ist ein schönes Sommerferienland, weil es da ein Meer zum Baden gibt und es meistens auch abends noch schön warm ist. Doch manchmal ist es dort im Sommer ziemlich heiss – und wegen des Klimawandels vielerorts immer heisser. Wer das nicht mag, sollte nicht in den Sommerferien dorthin fahren, sondern eher in den Herbstferien. Dann ist es in der Regel etwas kühler. 

So dem Teenie

Klimadiagramme stehen in jedem Reiseführer und sollen angeben, wann es wo ungefähr wie warm ist. Da steht dann etwa: Als Reisezeit ideal für Rom in Italien sind Mai und September: «Dann herrscht warmes, aber nicht so heisses Wetter wie im Sommer.» Doch Klimadiagramme setzen sich aus Datenreihen zusammen, die Jahrzehnte zurückreichen. Sie spiegeln die Vergangenheit. Dieser Blick zurück kann trügerisch sein, weil sich der Klimawandel erst in den letzten Jahren akzentuiert hat. In der Region Rom etwa ist die mittlere Jahrestemperatur seit 1979 um 2,4 Grad gestiegen. Noch bis 2005 gab es Jahre, die kühler waren als erwartet. Danach nicht mehr. 

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Und so Erwachsenen

Das muss aber nicht überall so sein. Und nicht zu jeder Jahreszeit. Denn der Klimawandel erhöht die Temperaturen nicht weltweit gleich stark, sondern betrifft einige Regionen stärker als andere. In Mailand ist der Anstieg zum Beispiel stärker als in Palermo. Es kann also sein, dass ein altes Klimadiagramm die erwartbare mittlere Sommerhitze in einer bestimmten Region unterschätzt, in einer anderen nicht. Wer es genau wissen will, kann online diejenigen Klimadiagramme abrufen, die auf dem neusten Stand sind. 

Bevor man eine Reise bucht, kann man zum Beispiel die Website Meteoblue.com besuchen. Diese Firma ist aus einem Forschungsprojekt der Uni Basel entstanden. Der Agrochemieriese Syngenta verwendet deren historische Wetterdaten, um Bauern bessere Entscheidungsgrundlagen zu liefern.

In der Rubrik «Historie und Klima» der Website lässt sich für Tausende von Regionen weltweit die aktuelle Klimatabelle abrufen. Dort erfährt man, dass es in Rom jeden Juli seit 2015 immer zwischen 1,3 und 3,3 Grad wärmer war als aufgrund historischer Daten erwartet. Der aktuelle 30-Jahre-Durchschnitt sagt für Juli im Mittel 33 Grad voraus. 

Haben Sie Fragen zur Klimakrise? CO2, Wärmepumpe, Rebound-Effekt: Die Klimakrise ist komplex. Kein Wunder, überfordert das Thema viele Leute. Wenn auch Sie Fragen haben, auf die Sie sich eine einfache Antwort in der Beobachter-Rubrik «Klima? Klar!» wünschen, dann schreiben Sie dem Beobachter eine E-Mail. Zu den besten Inputs werden wir ein «Klima? Klar!» publizieren.